Eisheiligen 2025: Wie ist der aktuelle Stand?

Für das Gärtnern ist die Wetterprognose der Eisheiligen wichtig. Aber kann man sich darauf dieses Jahr noch verlassen?
Die Eisheiligen liegen jedes Jahr auf dem 11. - 15. Mai. Es gilt, dass wir mit dem Pflanzen und Begrünen von Garten und Balkon noch bis nach diesem Zeitraum warten sollen, um die Blumen und Co. vor Frost zu schützen.
Jedoch kommen die Eisheiligen seit ein paar Jahren nicht mehr regelmäßig. Wie sieht es in diesem Jahr aus? Sind die Eisheiligen noch, und vor allem pünktlich zu erwarten?
Wer sind die Eisheiligen und was bedeuten sie?
Die Eisheiligen heißen Mamertus, Pankratius und Servatius, Bonifatius und Sophie. Es handelt sich bei ihnen um Bischöfe und Märtyrer aus dem vierten oder fünften Jahrhundert. Gedacht wird ihnen im Mai, da sie mit einem kalten Wetterumschwung in Verbindung gebracht werden.
Eine Bauernregel der Eisheiligen ist auch für das Gärtnern sinnvoll. Sie lautet „Pflanze nie vor der kalten Sophie“, also vor dem letzten Tag der Eisheiligen.
Achte also darauf, empfindliche Pflanzen, die im Warmen überwintert haben, erst danach wieder ins Freie zu stellen. Auch kannst du nach der Sophie deine Beete wieder mit nicht winterharten Sorten bepflanzen und alle Pflanzen, die auf der Fensterbank vorgezogen wurden, dürfen nach den Eisheiligen raus an die frische Luft.
Kann man sich noch auf die Eisheiligen verlassen?
In den vergangenen Jahren haben sich die Frostperioden aufgrund des Klimawandels verschoben. Das bedeutet also, auch im April wird es meist schon wärmer und der Frost spielt kaum noch eine Rolle im Mai.
Andreas Brömser, Experte für Agrarmeteorologie vom Deutschen Wetterdienst erklärt: „Die Eisheiligen waren vor ein paar Jahrzehnten, also bevor der Klimawandel deutlich spürbar wurde, in vielen Regionen Deutschlands ein guter grober Richtwert.“
Trotzdem gilt immer noch: Auch wenn es unwahrscheinlich ist, im Mai noch von Frost überrascht zu werden, kann es nach wie vor passieren – vor allem nachts.
Eisheiligen 2025: Wie lautet die Prognose?
So regelmäßig und pünktlich wie früher kommen die Eisheiligen nicht mehr. Aber alle paar Jahre sorgt Kaltluft dann doch wieder für einen ordentlichen Temperatursturz bei uns. Aber wann ist es dieses Jahr so weit:
Der Polarwirbel, jener kalte Luftwirbel, der für die Eisheiligen verantwortlich ist, ist in diesem Jahr bereits Anfang März zusammengebrochen – ungewöhnlich früh. Bricht der Polarwirbel zusammen, strömt diese kalte Luft in alle Himmelsrichtungen ab. Etwa vier Wochen später kommt es dann oft zu einem letzten Kälteeinbruch: den Eisheiligen. Die klassische Zeitspanne vom 11. bis 15. Mai beruht also auf der Durchschnittslage des Polarwirbel-Zusammenbruchs um Mitte April herum.
Dieses Jahr ist dieser jedoch stark verfrüht eingetreten. Und tatsächlich gab es Anfang April bereits stärkeren Frost, möglicherweise die verfrühten Eisheiligen.
Doch das bedeutet nicht, dass Mitte Mai frostfrei bleibt: Das zeigte auch das Jahr 2016, als es trotz ähnlich frühem Polarwirbel-Zusammenbruch Mitte Mai noch verbreitet Frost gab. Also geh lieber auf Nummer sicher und warte noch bis zum 15. Mai mit dem Herausstellen deiner Pflanzen. Wenn dann keine frostigen Nächte mehr angesagt sind, kannst du mit dem Auspflanzen beginnen.