Kranke Pflanzen auf den Kompost? Was darf auf den Kompost

Ein Holzbrett mit Essensresten werden mit einem Messer auf den Kompost entleert.  | © Gettyimages /Francesco Vaninetti Photo
Manchmal ist es gar nicht so leicht, was auf den Kompost darf und was nicht.
© Gettyimages /Francesco Vaninetti Photo

Kompost ist das schwarze Gold des Gärtners. Doch wirfst du das falsche drauf, kann es Ratten und Krankheiten die Tore öffnen.

Der Blick in den Komposthaufen verrät dir viel über den Gärtner. Ich finde es immer spannend zu sehen, was verschiedene Gärtner alles auf den Kompost werfen.

Vor allem auf die Frage, was sie mit kranken oder schädlingsbefallenen Pflanzenteilen machen, bekomme ich immer wieder spannende Antworten.

Manche machen daraus eine Wissenschaft und andere scheren sich kaum darum, was darin landet, Hauptsache am Ende kommt was erdähnliches dabei heraus.

Auch wenn ich eher zum Team Bauchgefühl gehöre, beachte ich einiges, um auch ein tolles und vor allem krankheitsfreies Kompostergebnis zu erzielen.

Das darf auf den Kompost

Es gibt Dinge, die immer auf den Kompost dürfen. So zum Beispiel:

  • Reste aus dem Gemüse und Obstgarten
  • Unkraut
  • Stauden
  • Laub (außer von Nussbäumen)
  • Heu
  • Abfälle aus dem Gartenteich (außer Blaualgen)
  • Ungekochte Küchenabfälle von Kräutern, Obst und Gemüse
  • Kaffeesatz
  • Alte Erde
  • Verwelkte Pflanzen
  • Tiermist (auch mit Einstreu), Federn, Eierschalen und Hundehaare

Das ist kein Kompost!

Was nicht auf den Kompost sollte, ist jede Art von gekochten oder gebackenen Essensresten da dies Ratten und Mäuse anlocken könnte. Da hilft auch kein geschlossener Komposter.

Außerdem darf nichts auf den Kompost, was mit Fungiziden behandelt wurde. Auch das kann den positiven Pilzen im Kompost schaden. Ansonsten darf nicht auf den Kompost:

  • Fleisch
  • Zitrusfrüchte
  • Exotisches Obst
  • Milchprodukte
  • Grillkohle
  • Fette oder Öle
  • Katzenstreu
  • Kot von Hunden oder Katzen
  • Laub von der Straße
  • Leder
  • Blumen aus Blumenläden (oft behandelt)
  • Tote Tiere

Dürfen kranke Pflanzen auf den Kompost?

Ich bin sehr viel in fremden Gärten unterwegs. Bei Selbstversorgern, Saatgutzüchtern, Hobby-Gärtnern, Gartenbauingenieuren oder Biologen. Doch eine einheitliche Antwort auf die Frage, ob kranke Pflanzen auf den Kompost dürfen, habe ich bisher nicht bekommen.

Das liegt allerdings daran, dass hier jeder sein ganz eigenes Konzept entwickelt hat. So haben manche einen eigenen Kompost für fragwürdige Pflanzenteile und verwenden diesen nur für Zierpflanzen.

Wieder andere sind so erfahren, dass der Kompost durch die heißen Temperaturen die meisten Krankheiten kaputt macht. Aber es gibt auch sehr viele, die auf Nummer sicher gehen und alle kranken Pflanzen in die Tonne schmeißen. Ich mache das bei mir im Garten nach Bauchgefühl.

Wenn die Krankheit mir im Garten immer wieder Schwierigkeiten macht, kommen damit befallene Pflanzen in die Tonne.

Allerdings gibt es ein paar Krankheiten und Schädlinge, die besser kein zweites Zuhause in deinem Kompost finden sollten. So zum Beispiel:

  • Echter Mehltau
  • Verticillium-Welke
  • Sclerotinia-Befall
  • Grauschimmel
  • Fäulnisbefallene Pflanzen
  • Möhren- oder Zwiebelfliegen
  • Miniermotten
  • Spinnmilben

Wenn du gerade erst anfängst mit Kompostierung, solltest du aber generell lieber alle kranken und schädlingsbefallenen Pflanzenteile in der Tonne entsorgen.

Diese gehen nämlich nur bei optimaler Kompost-Temperatur kaputt. Allerdings erreicht man diese selten von Anfang an.

Du hast keinen Platz für einen Komposter, dann kannst du einen Wurmkomposter aufstellen. Das geht sogar auf einem kleinen Balkon. Mehr darüber erfährst du in unserem Nachhaltigkeitspodcast Grünland:

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