Wurmkiste: Ganz einfach kompostieren

Hände in Wurmkiste mit Anfällen und Würmern | © AdobeStock/Delphotostock
Eine Wurmkiste ist eine praktische Möglichkeit, Bio-Anfälle einfach zu kompostieren.
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Du willst dir eine Wurmkiste zulegen oder hast schon eine daheim, weißt aber nicht genau, wo du anfangen sollst? Wir nehmen dich beim Kompostieren mit.

Was ist eine Wurmkiste?

Eine Wurmkiste ist ein Komposter. Darin leben Würmer, welche Küchenabfälle fressen und durch ihre Ausscheidungen Wurmhummus erzeugen. So bekommst du kostenlosen Dünger und produzierst keinen Abfall. Das Gute an einer Wurmkiste? Es entwickelt sich kein Geruch, der nach außen dringt. Wurmkisten können sowohl drinnen als auch draußen aufgestellt werden.

Eine Wurmkiste wird in drei Schichten aufgeteilt. Ganz unten befindet sich nach ein paar Monaten der Wurmhumus.
Diese Schicht sollte alle drei Monate geleert werden. In der zweiten Schicht leben die Kompostwürmer. Auf der dritten und obersten obersten Schicht liegen die Küchenabfälle und werden von den Würmern gefressen. 

Was darf in die Wurmkiste?

Achte als Erstes darauf, welche Würmer du in die Wurmkiste steckst. Kompostwürmer sind da die richtige Antwort, vermeide andere Wurm-Arten.

Auch bei den Anfällen, die du in die Wurmkiste packst, solltest du selektieren.

Das dürfen die Kompostwürmer essen:

  • Zerkleinerte Eierschalen
  • Geringe Mengen an Gesteinsmehl
  • Gemüse- und Obstreste
  • Abgestorbenes Laub
  • kleine Mengen Heu
  • Zerkleinerte Maiskolben

 

Das sollten Kompostwürmer auf keinen Fall essen:

  • Zitrusschalen
  • Knoblauch und Zwiebeln
  • Fleisch- oder Milchreste
  • Kot
  • Salziges oder essighaltiges Essen
  • kranke oder schimmelige Grünabfälle
  • Knochen
  • Giftige Pflanzen

Können Würmer aus der Wurmkiste herauskriechen?

Glücklicherweise musst du dir kaum Gedanken darum machen, dass Würmer aus der Wurmkiste herauskriechen, denn sie haben darin alles, was sie gerne mögen.
Sie bewegen sich erstens gerne in der Dunkelheit. Hast du eine Wurmkiste drinnen stehen, kannst du in den ersten Tagen auf Nummer sicher gehen und nebenan eine Lampe platzieren. Das verhindert, dass die Würmer in der ersten Zeit die Kiste verlassen wollen, denn sie sind sehr lichtempfindlich.

Kompostwürmer lieben feuchte Umgebungen. Daher ist die Wurmkiste ideal für ihr Überleben. Vorausgesetzt natürlich, die Wurmkiste trocknet nicht aus. 

Wurmkiste starten: Schritt für Schritt

Hast du eine passende Wurmkiste ausgesucht, kannst du mit dem Befüllen beginnen. Wir nehmen dich bei den einzelnen Schritten mit.

1. Gebe die Kompostwürmer mitsamt des Substrats auf den Boden der Kiste. Zusätzlich kannst du Kartonschnipsel anfeuchten und auch hineingeben.

2. Die gesamte Substratschicht muss nun großzügig angefeuchtet werden. Nimm dafür eine Sprühflasche und etwa einen halben Liter Wasser zur Hand.

3. Jetzt solltest du die angefeuchtete Substratmischung abdecken. Verwende dafür eine Hanfmatte. Zum Füttern kannst du sie dann immer anheben. Lasse den Würmern die ersten Tage erstmal Zeit, in der Wurmkiste anzukommen.

4. Füttern solltest du die Würmer erst ab Tag drei. Starte mit wenig Futter, dann kannst du die Menge nach und nach erhöhen.

Was ist Wurmtee?

Wurmtee bezeichnet entweder Sickerwasser aus der Wurmkiste sein oder gar Komposttee, den du selbst herstellen kannst.

Sickerwasser sammelt sich von selbst in einem Behälter, der sich unter der Wurmkiste befindet. Dieses ist sehr reich an Nährstoffen und Mikroorganismen und ist der beste Energielieferant für Pflanzen. Hat sich genug Wurmtee gesammelt, solltest du ihn schnell als Dünger einsetzen.

Komposttee kannst du aus etwa einem Esslöffel Wurmhumus und einem Liter Wasser selber machen. Fülle den Humus dafür in einen Stoffbeutel, knote ihn zu, gebe ihn wie einen Teebeutel ins Wasser und lasse die Mischung mehrere Stunden ziehen. Rühre die Mischung regelmäßig um. Dann kannst du es als Gießwasser für Pflanzen verwenden.

Humusbox: Kompostieren direkt im Hochbeet

Eine tolle Alternative zur Wurmkiste ist die Humusbox. Diese kannst du direkt ins Hochbeet setzen. Der Vorteil dabei: Die Kompostwürmer verarbeiten deine Bioabfälle direkt im Gemüsebeet zu Humus und du ersparst dir das Kompost-Einarbeiten in dein Beet.

Neben der Humusbox sollten bestenfalls Starkzehrer wachsen, damit sie es mit ihren Wurzeln bis in die Humusbox schaffen. Dann bekommen sie direkt alle Nährstoffe. Sitzen keine Pflanzen mehr im Beet, die Nährstoffe benötigen, kannst du den Wurmkompost in den Beeten ausbringen.

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