Trauermücken bekämpfen bei der Anzucht: Mit diesen Tipps klappt's

Trauermücke in Nahaufnahme vor einem hellen Hintergrund.
Trauermücken können Pflanzen ganz einfach befallen. So kannst du vorbeugen.
© AdobeStock/ Michael

Du hast Trauermücken? Sie können deine Pflanzen ruinieren! Aber keine Panik: Hier kommen die besten Tricks, um sie loszuwerden – schnell und effektiv!

Wahrscheinlich haben wir alle es schon erlebt. Die kleinen schwarzen Fliegen auf der Erde, die hochsteigen, wenn man seine Pflanzen gießt.

Gerade bei der Anzucht können Trauermücken eine echte Plage sein, denn sie machen sich an den Wurzeln der Keimlinge zu schaffen.

Das hat zur Folge, dass die Pflanzen weniger, oder gar keine Nährstoffe mehr aufnehmen können. So kannst du vorbeugen und beseitigen:

Kleine schwarze Fliegen: Wie sehen Trauermücken aus?

Bei der Trauermücke ist der Name Programm. Sie sind einerseits schwarz und gehören andererseits zur Familie der Mücken. Ähnlichkeit haben sie außerdem zu den bekannten Obstfliegen, jedoch sind ihre Flüge, Fühler und Beine länger.

Bevor sie ausgewachsen sind, sind die Larven der Trauermücken weiß und haben einen schwarzen Kopf. Die Länge beträgt nur etwa 5 Millimeter. Ausgewachsen sind die Trauermücken bis zu sieben Millimeter groß, sie haben schwarze Köpfe und Flügel.

Wie kommen Trauermücken in die Erde?

Die feuchte, warme Erde in Anzuchttöpfen ist der perfekte Brutplatz für Trauermücken. Ihre Eier gelangen oft schon mit der Aussaaterde ins Haus. Aber keine Panik: Es gibt einfache Maßnahmen, mit denen du die Plage verhindern kannst.

Vorbeugung: Anzuchterde trauermückenfrei halten

1. Erde vor der Anzucht erhitzen

Um sicherzugehen, dass sich keine Larven in der Erde befinden, kannst du sie vor der Aussaat sterilisieren. Fülle die Erde in einen Bratschlauch und erhitze sie im Backofen bei 100 bis 150 Grad für etwa 30 Minuten. So schaffst du eine gute Grundlage für eine erfolgreiche Anzucht – ohne unerwünschte Mitbewohner.

2. Wasserversorgung gezielt steuern

Trauermücken lieben feuchte Erde. Gieße deshalb sparsam und vermeide Staunässe. Besonders praktisch: Versorge deine Pflanzen von unten, indem du Wasser in den Untersetzer gibst. So bleibt die obere Erdschicht trocken – das mögen die Mücken gar nicht.

3. Schutzschicht auf der Erde

Eine dünne Schicht aus Sand oder zerkleinerten Eierschalen über der Erde verhindert, dass die Mücken ihre Eier ablegen. Gleichzeitig können die jungen Pflanzen problemlos durch diese Schicht hindurchwachsen.

Trauermückenbefall erkennen

Sind deine Pflanzen von Trauermücken befallen, erkennst du das recht schnell. Sie fliegen zum Beispiel beim Gießen auf und schwirren auch um die Pflanzen herum. Bist du dir unsicher, kannst du Gelbtafel in die Pflanzenerde stecken. Diese ziehen die kleinen Fliegen mit ihrem Geruch und der Farbe an. Bleiben daran kleine Tierchen kleben, sind es eindeutig Trauermücken. Aber: verwende niemals Gelbtafeln in Gewächshäuser, Folientunnel oder im Freiland, da können auch Nützlinge daran verenden.

Trauermückenbefall: Wie rettest du deine Anzucht?

Jetzt ist es doch passiert: Deine Pflanzen wurden von Trauermücken befallen. Aber keine Panik. Du kannst sie auch wieder loswerden.
Wichtig ist es, die befallenen Pflanzen, wenn möglich, von den bisher gesunden Pflanzen zu trennen, bevor die Trauermücken sich schnell vermehren.

Die kleinen Schädlinge vermehren sich rasch und können erhebliche Schäden an deinen Pflanzen anrichten, insbesondere an empfindlichen Keimlingen und Stecklingen. Hier sind die besten Methoden, um Trauermücken wirksam und nachhaltig zu bekämpfen.

Nematoden einsetzen

Eine der effektivsten und gleichzeitig umweltfreundlichsten Methoden, Trauermücken zu bekämpfen, ist der Einsatz von Nematoden. Sobald diese die Larven befallen, sterben diese ab, und die Nematoden ziehen sich zurück.

So wendest du Nematoden richtig an:

  • Kaufe die Nematoden online oder im Gartencenter – sie werden meist in Pulverform oder kleinen Kapseln geliefert.
  • Mische die Nematoden mit Wasser gemäß den Herstellerangaben.
  • Gieße die Mischung gleichmäßig auf die befallene Erde. Achte darauf, dass die Erde vor und nach der Behandlung leicht feucht bleibt, damit die Nematoden mobil bleiben können.
  • Wiederhole die Anwendung gegebenenfalls nach einigen Wochen, um auch frisch geschlüpfte Larven zu erwischen.

Vorteile dieser Methode:

  • Biologisch und unschädlich für Mensch, Tier und Umwelt.
  • Kein Einsatz von Chemikalien nötig.
  • Nematoden sterben von selbst ab, sobald alle Larven beseitigt sind.

 

Gelbtafeln einsetzen

Während die Larven in der Erde schädlich sind, schwirren die erwachsenen Trauermücken über der Pflanze herum und legen immer wieder neue Eier ab. Um die Vermehrung zu unterbrechen, kannst du Gelbtafeln einsetzen.

Wie funktionieren Gelbtafeln?

  • Gelbtafeln sind mit einem speziellen Kleber beschichtet, der die Mücken durch ihre gelbe Farbe und einen Lockstoff anzieht.
  • Stecke die Tafeln direkt in die Pflanzenerde oder hänge sie in die Nähe der betroffenen Pflanzen.
  • Die Trauermücken bleiben an den Tafeln haften und können keine weiteren Eier mehr legen.


Vorteile dieser Methode:

  • Einfache Anwendung.
  • Reduziert die Anzahl der erwachsenen Mücken sichtbar.
  • Unterstützt andere Bekämpfungsmethoden, indem die Fortpflanzung gestoppt wird.

 

Die Erde austauschen

Bei starkem Befall kann es sinnvoll sein, die befallene Erde komplett auszutauschen. Damit entfernst du die Larven und Eier aus dem Wurzelbereich und gibst deiner Pflanze eine saubere Basis.

So kannst du vorgehen:

  1. Ziehe die Pflanze vorsichtig aus dem Topf und entferne möglichst viel der alten Erde von den Wurzeln.
  2. Spüle die Wurzeln unter lauwarmem Wasser ab, um Larven zu entfernen.
  3. Reinige den Topf gründlich mit heißem Wasser, bevor du ihn wiederverwendest.
  4. Setze die Pflanze in frische, sterile Erde. Ideal ist Anzuchterde, die vorher im Backofen erhitzt wurde (100 bis 150 Grad für 30 Minuten).
  5. Gieße sparsam und vermeide Staunässe, damit sich die Trauermücken nicht erneut einnisten.

Vorteile dieser Methode:

  • Effektiv bei starkem Befall.
  • Entfernt Larven und Eier vollständig.
  • Gibt der Pflanze eine frische Grundlage.

Trockenheit nutzen

Da Trauermücken und ihre Larven feuchte Erde lieben, kannst du den Befall eindämmen, indem du die Erde gezielt austrocknen lässt. Allerdings musst du aufpassen, dass du nicht deine Jungpflanzen eingehen lässt.

So funktioniert’s:

  • Lass die obere Erdschicht zwischen den Gießvorgängen gut abtrocknen.
  • Kontrolliere die Feuchtigkeit der Erde, indem du mit dem Finger etwa zwei Zentimeter tief in die Erde tastest – erst dann solltest du wieder gießen.
  • Alternativ kannst du die Pflanzen kurzzeitig in einen trockenen Standort stellen, wo die Erde schneller trocknet.

Vorteile dieser Methode:

  • Einfach umzusetzen.
  • Keine zusätzlichen Hilfsmittel nötig.
  • Reduziert den Befall sichtbar, da die Larven in trockener Erde absterben.

Hausmittel gegen Trauermücken

Wenn du Trauermücken lieber mit natürlichen Mitteln bekämpfen möchtest, helfen dir diese Tricks.

  • Knoblauch: Schneide Knoblauchzehen in kleine Stücke und stecke sie in die Erde. Der enthaltene Wirkstoff Allicin tötet die Larven ab.
  • Ätherische Öle: Vermische Teebaum- oder Lavendelöl mit Wasser (20 Tropfen auf einen Liter) und gieße es in die befallene Erde. Das schreckt die Mücken ab.
  • Petersilie: Hacke frische Petersilie klein und verteile sie auf der Erde. Der Geruch hält Trauermücken fern.

Wie geht es weiter, nachdem die Trauermücken beseitigt sind?

Nach dem erfolgreichen Bekämpfen der Trauermücken ist es wichtig, dass du vorbeugende Maßnahmen ergreifst, damit die Plage nicht wiederkehrt. Beginne damit, deine Pflanzen und ihre Umgebung regelmäßig zu kontrollieren. Achte darauf, die Erde weiterhin sparsam zu gießen und Staunässe konsequent zu vermeiden.

Eine Drainageschicht aus Blähton oder Kies im Topf sorgt dafür, dass überschüssiges Wasser abfließen kann und die Wurzeln nicht dauerhaft in feuchter Erde stehen.

Zusätzlich kannst du darüber nachdenken, neue Erde vor der Verwendung zu sterilisieren, um mögliche Larven oder Eier im Vorfeld abzutöten. Eine dünne Schicht Sand oder zerkleinerte Eierschalen auf der Oberfläche der Erde bietet langfristigen Schutz vor einem erneuten Befall.

Auch Gelbtafeln solltest du weiterhin einsetzen, um eventuelle neue Trauermücken frühzeitig zu erkennen und ihre Vermehrung zu stoppen. Mit diesen einfachen Maßnahmen schaffst du eine stabile und gesunde Umgebung für deine Pflanzen.

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